Akute Abszesse führen zu erheblichen Schmerzen, häufig begleitet von Fieber oder Schüttelfrost sowie einer tastbaren örtlichen Schwellung oder Verhärtung. Oberflächlich liegende Analabszesse sind vom erfahrenen Untersucher schnell zu diagnostizieren. Tiefer liegende Abszesse können gelegentlich nur mit einer Ultraschalluntersuchung über den After (Endosonographie) oder einem MRT/CT entdeckt werden.
Behandlung
Analabszesse bedürfen in jedem Fall einer raschen operativen Therapie. Eine Entlastung der Eiteransammlung führt nahezu schlagartig zu einer Beschwerdebesserung. Läßt sich eine ursächliche Analfistel darstellen, wird diese bei oberflächlichem Verlauf durch den Schließmuskel gespalten oder bei komplizierterem Verlauf mit einem dünnen Gummiband (sogenannte Fadendrainage) versehen. In diesem Fall bedarf es einer zweiten Operation im Verlauf zur definitiven operativen Sanierung des Fistelganges. In einigen Fällen lässt sich aufgrund starker Gewebeschwellung in der Operation des Abszesses die zugrunde liegende Analfistel nicht darstellen. Auch in diesen Fällen muß nach Etablierung der Analfistel im Heilungsverlauf ein zweites mal operiert werden. Wird die ursächliche Analfistel, die sich als punktförmige nässende Stelle im Narbenbereich zeigt, nicht operativ entfernt, kann es immer wieder zu Verstopfung des feinen Ganges mit Abszeßbildung kommen. Durch jeden weiteren Abszess können Schäden am Schließmuskelapparat entstehen.